Urlaub in SLOwenien 2002 3/5 < Zurueck<
Fortsetzung Mittwoch, 29. Mai
Skocjanske Jame
Die Hoehlen von Skocjan sind mit Abstand der hinreissendste Hoehepunkt aller Sehenswuerdigkeiten. Die UNESCO hat sie 1986 in die World Heritage List aufgenommen, diese Hoehlen sind eines der schoensten und beeindruckendsten Erlebnisse ueberhaupt.

Zufluss des Reka in die Mahorcic CaveIm Bild der letzte sichtbare Abschnitt des Reka Flusses, bevor er zu seiner etwa 50 km langen, unterirdischen Reise abtaucht. In der Hoehle zu fotografieren ist schwierig mit der Billigkamera, dehalb hier keine schwarzen Bildchen.sketch map of Skocjan caves

Fahre hin, es lohnt die Anreise allemal.Es ist ein unwahrscheinlich beeindruckendes, wunderschoenes Erlebnis. So haette Hollywood eine unterirdische Hoehle designed, wenn denn Menschen etwas so einzigartiges haetten ersinnen koennen.

Die Hoehle gehoert uebrigens zu den Karst - Hoehlen, die hier in der Region Karst ihren Namen bekamen.

Das Phaenomen kommt daher, dass der Kalkstein loeslich ist und mit den Jahrhunderttausenden und -millionen sich einiges an Kalk umlagert. Die aus Fluessen in die klueftigen (von Spalten durchzogenen) Kalkbaenke einsickernden Waesser loesen etwas Kalk, unter Druck und temperaturabhaengig in gewisser Tiefe ein wenig mehr. Mit der Zeit entstehen Hohlraeume, grosse Hohlraeume biweilen.  Brechen sie ein, so entstehen haeufig die Dolinentrichter. Bilden diese Erosionen lange, grosse Hohlraeume, so kann sogar ein ganzer Fluss ganz darin fliessen und von der Oberflaeche verschwinden. Der Reka ist ein imposantes Beispiel dafuer. Er kommt erst in Italien, 40 Kilometer weiter wieder aus der Erde hervor. Manche Hoehlen sind begehbar und daraus werden die beruehmten Tropfsteinhoehlen, die wir so gerne sehen.

Wenn das gespannte, kalkgesaettigte Wasser in unterirdische Hoehlen tropft, so unterschreitet es sein Loesungsgleichgewicht. Also will es einen winzigen Teil Kalk wieder los werden. Und daraus entstehen Tropfsteine. Stalagtiten haengen von der Decke und Stalagmiten stehen auf dem Boden (Eselsbruecken ueber den Wortteil ...titen lenken doch wieder nur von der Sache ab, woll?). Einen Millimeter in 10 Jahren wachsen sie und wenn sie sich jemals treffen, so heiraten sie und nennen sich ab sofort Stalagnaten.
 
 

Lipica
Aus diesem Ort stammen die beruehmten Pferde. Und natuerlich wollen wir uns das ansehen, das Dorf liegt nur wenige Kilometer von der Skocjan Hoehle entfernt.Doch ohne feisten Eintrittsobolus zeigt sich kein weisser Huftraeger. Das kuerzen wir einfach ab, wir haben alle schon einmal Pferde gesehen, weisse auch, oder?
Zurueck auf dem Platz sehen wir hier, das Leben ist auch so ganz entspannt, wenn es zum Mopedwetter kommt (CLICK to enLARGE).
Zelt in der SonneJutta streckt sich gen HimmelAttraktive FrauCamping Chaos

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Donnerstag, 30. Mai

PredjamaEndlich! Das Moped kommt zum Einsatz, wir fahren zum Predjama Schloss. Das Schloss ist in eine grosse Hoehle eingebaut, eine Zugbruecke grenzt es ab, durch das Kliff darueber eine sehr wehrhafte Konstruktion. 7 Kilometer Gaenge in 5 Etagen befinden sich dahinter im Berg. Im unteren Bereich fliessen 2 Fluesse; wohl dem, der diese seltene Kombination zu beherrschen wusste.
Wir beiden sehen uns das schoene, uralte Gemaeuer von innen an, es ist zu einem Museum ausgebaut, wie immer liebevoll und mehrsprachig gestaltet. Es ist kaum zu glauben, dass hier eigentlich schon seit der Steinzeit gehaust wird. Allerdings ist das Schloss nur aus dem 13. Jahrhundert. Zahlreiche Ergaenzungen haben es zu dem beeindruckenden Bauwerk gemacht, das es heute ist.
Der Legende nach hat Erazem Lueger, im 15. Jh. als Raeuberbaron selbst von zweifelhaftem Ruhm, 1483 waehrend einer monatelangen Belagerung sich der psychologischen Kriegsfuehrung bedient: Er demuetigte die Soldaten der angreifenden Oesterreichischen Armee indem er frischen Fisch, heissen Ochsenbraten und frisch gepflueckte Kirschen auf sie herabwarf, anstatt wie beabsichtigt zu verhungern.
Schon gut, wenn man so ein Hoehlensystem zu nutzen weiss und von den Bauern unterstuetzt wird. Genutzt hat es ihm fuer eine Weile. Letztlich aber wurde er verraten und beim Kacken von Steinschleudern erschlagen.Wir waren natuerlich direkt vor Ort.

In Idrija trinken wir einen Kaffe, verdientermassen: Die Kurvenstrecke zwischen Kalce und Idrija ist eine schöne und schweinegeile Mopedstrecke. Deshalb gibt es da auch einen informellen Motorradfahrer-Treff. Nicht fuer die Touristen sondern fuer die zahlreichen einheimischen Mopedfahrer. Denen ist die Schoenheit Slowenischer  Kurven nicht entgangen. Statt wie in D immer durch Fahrradtempo zu stoeren, heben sich die einheimischen Chopper durch ihr sehr forciertes Tempo angenehm von Touristenchristbaeumen ab, wir koennen also fliegen lassen auf dem vorbildlichen Asphalt. Uns begegnen sehr viele Motorradfahrer auf ziemlich neuen, grossen Sport - Maschinen, die sich der grossartigen Strassenschlange widmen, die sich durch die wunderschoene Landschaft windet. Slowenien, da beisst die Maus keinen Faden ab, ist grossartig zum Braten und zum Touren.

Wir kaufen Grablichter. Im Supermarkt. Es geht weniger um's Zelebrieren unserer Endlichkeit als um abendliches Kochen und Mampfen mit etwas Licht, windsicher dazu. Es gibt in SLO witzige Formen fuer Grablichter und alle Farben des Regenbogens. Neben klassischem herzblutrot ein poppiges gelb, hoffnungsvolles gruen und dunkles Blau. Selbst Lila steht nach dem letzten Versuch der entsprechenden Feministinnenbewegung zur Seite, post mortem versteht sich. Ganz lebendig waehlen wir ein schnuckelig unschuldiges Weiss, das macht mehr Licht. Dazu eine lilane Kerze, Lila schuetzt vor Schwangerschaft (so las ich oefter in meiner Jugendzeit; wie die das wohl gemeint haben moegen??).

Und so kochen wir uns abends Nudeln, das schmeckt schon durch das Erlebnis Natur ganz besonders. Wobei der Geschmack sich durch Gewuerze und Jutta's kulinarische Ideen zu voller Bluete entfaltet.
 

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